15.12.2015, 20:30: Die “Flüchtlingskrise” und der Mob + Vernissage


präsentiert von Vosifa im Projektraum Maramao (Malmöer Straße 29)

Die “Flüchtlingskrise” und der Mob – Ängste und Sorgen in Aktion.  Analyse eines Jahres rassistischer Mobilisierungen und Diskussion von  Gegenstrategien

Außerdem eröffnen wir die Ausstellung “Asyl ist Menschenrecht” von Pro Asyl, die bis Ende März jeden Dienstag ab 21 Uhr zu sehen sein wird und die grundlegende Informationen zum Themenkomplex Flucht und Asyl bietet.

Und das erwartet euch:

Sie sind geschäftig ans Werk gegangen. Bereits über 100 Brandanschläge auf Geflüchtetenunterkünfte sind laut der Sammlung von rechtesland.de in diesem Jahr zu beklagen. Zahllose Angriffe auf Geflüchtete, Linke und andere, die nicht in das völkische Selbstbild des Mobs passen, ergänzen das Bild ebenso wie mehrere rassistische Aufmärsche täglich oder die rund 225 „Nein zum Heim in XY“-Seiten auf Facebook. Oftmals ohne nennenswerte Gegenproteste laufen die „hässlichen Deutschen“ wieder allerorten auf. Wie bereits in den Pogrom-Jahren der 1990er ist diese Allgegenwart auch ein Motor für immer weitergehende Aktionen: Mit dem Gefühl, für die Mehrheit der Deutschen sprechen zu können und das auszuführen, was der Staat scheinbar nicht für seine Bürger_innen tut, vollzieht sich eine konformistische Rebellion. Der Mob auf der Straße wird begleitet und unterstützt von einem gesamtgesellschaftlichen Rassismus gegenüber Geflüchteten und vermeintlich „Anderen“, der spätestens seit PEGIDA wieder salonfähig geworden ist. Die politische Antwort lautet jenseits der Inszenierung Deutschlands als Willkommensweltmeister Abschottung und Abschiebung. Die weitgehende Aushebelung des Asylrechts sowie das Zusammenpferchen von Geflüchteten in Zelten und Containern, in denen sie dem Mob ausgeliefert sind, sind ein deutlicher Ausdruck dafür.

In der Veranstaltung werden zwei Referent/innen von deutschland demobilisieren! – einer Gruppe der NFJ Berlin – einen Überblick über die rassistischen Mobilisierungen des Jahres 2015 geben. Wer sind die Akteur_innen, wie haben sich die Aktionsformen verändert, was ist die Reaktion von Polizei, Justiz und Medien? Zudem soll Thema sein, wie sich die Artikulation des Mobs in einen gesamtgesellschaftlichen Rassismus einfügt und wie es um das Verhältnis von Mob und Staat bestellt ist. Für eine linke Antwort auf die rassistische Formierung werden vom Podium einige Strategie- und Aktionsvorschläge gemacht, die wir anschließend gemeinsam mit Euch diskutieren möchten!


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